Erzieherinnen und Erzieher der Naturpark-Kitas im Knüll zum Thema Wildbienen fortgebildet
Die Erzieherinnen und Erzieher des Kindergartens Mecklar und der AWO-Kita Altstadt aus Homberg (Efze) haben sich zum Thema Wildbienen weitergebildet. Beides sind zertifizierte „Naturpark-Kitas“. Karl-Heinz Humburg zeigte mit Unterstützung der Imker-AG der Gesamtschule Obersberg in vier Stunden anschaulich, wie man eine Insektennisthilfe baut und gab den Teilnehmenden allerhand Wissenswertes rund um Wildbienen und Insekten im Allgemeinen mit. Unterstützt wurde die Fortbildung durch die Stiftung Gutes Tun der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg. Heinrich Eigenbrod, Mitglied des Stiftungskuratoriums übergab eine Spende in Höhe von 500 EUR an Karl-Heinz Humburg, wodurch der Prototyp des Nisthilfebausatzes finanziert werden konnte. Dies soll der Anfang sein für ein "kinderleichtes" Umweltprojekt in Kitas und Schulen - Naturschutz geht doch ganz einfach.
Etwa 530 heimische Wildbienenarten leben in Deutschland. Ihre Lebensräume sind so vielfältig wie die Bienen: Lehmwände, Löcher in Totholz oder Sandboden sind nur einige Beispiele für die Wohnorte der kleinen Fluginsekten. Weit verbreitet ist inzwischen die Bereitstellung einer Wildbienennisthilfe in Gärten, auf Balkons oder eben auch auf dem Kita-Gelände. Doch dabei gibt es einiges zu beachten.
Los ging es bei der Fortbildung, an der insgesamt neun Erzieherinnen und Erzieher teilnahmen, ganz praktisch. Die erfahrenen Schülerinnen und Schüler der Imker-AG an der GSO zeigten in ihrem Werkraum, wie man beim Bau einer solchen Nisthilfe herangeht: Lehm, wie er z.B. auch beim Bau von Fachwerkhäusern verwendet wird, wird in Formen gefüllt und mit Löchern in geeigneter Größe versehen, in Holzscheite wird seitlich gebohrt oder, wer es ganz einfach möchte, kann hohle Äste und Stängel in eine Form schichten oder mit Draht zu einem Bündel packen. Kombiniert kann man all diese Varianten in einem Modulsystem zu einer Nistwand zusammenstellen. Fast alle Arbeitsschritte sind auch schon für die Kleinsten ein spaßiges Unternehmen.
Weitere Nistmöglichkeiten und den Lebensraum der Wildbienen stellte Karl-Heinz-Humburg in der Amphibien- und Reptilienanlage der Modellschule Obersberg vor. Auch das Hintergrundwissen rund um Wildbienen und Insekten im Allgemeinen kam nicht zu kurz.
„Wir planen im Frühjahr gemeinsam mit den Kindern neue Nistmöglichkeiten für Wildbienen zu schaffen und überlegen bereits, wie wir auch noch mehr Blüten als Nahrungsangebot für die Insekten in die Umgebung bringen könnten“ zeigen sich Sabine Rink, Leiterin des Naturpark-Kindergartens Mecklar, und ihr Team begeistert. Auch in der Homberger Naturpark-Kita will man zukünftig das Nistangebot für Wildbienen vergrößern. „Mit dem Modulsystem ist es ganz einfach anzufangen und dann in den kommenden Jahren immer weiter an der Insektennistwand weiterzubauen“ erläutert Karl-Heinz Humburg. Er betont, dass alle Kitas eingeladen sind, sich mit dem Thema Wildbienen zu beschäftigen. Einrichtungen, die Interesse haben, können sich gerne bei Karl-Heinz Humburg (karl.humburg@web.de) oder der Stiftung Gutes Tun melden.
Unterstützt wurde die Fortbildung von der Stiftung Gutes Tun der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg ( Ansprechpartnerin: Sandra Calinski - stiftung@spk-hef.de oder telefonisch unter 06621 85 11 55).
Hintergrund:
Seit dem Jahr 2023 arbeitet der Naturpark Knüll eng mit zwei Kitas zusammen. Im Rahmen des Konzeptes „Naturpark-Kita“, das deutschlandweit bereits in vielen Naturparken mit Leben gefüllt wird, wird eine zunächst fünfjährigen Kooperation eingegangen. Sie kann auf unbestimmte Zeit verlängert werden. So können die Kinder im Kita-Alltag den Naturpark hautnah erleben und entdecken. Neben Themen rund um Landwirtschaft und regionales Kulturgut steht auch das Naturentdecken und -erfahren im Mittelpunkt.