Naturpark Knüll präsentiert Naturparkplan
„Die fabelhaften Fünf“, „Sternenerlebnisse im Knüll“, „Von der Landschaft in den Mund“ – das sind nur drei von einer Vielzahl an Projekten, die der Naturpark Knüll gemeinsam mit vielen engagierten Akteuren in den vergangenen Monaten ausgearbeitet und in Neuenstein vor zahlreichen Beteiligten und Interessierten vorgestellt hat.
Im Rahmen von sechs Workshops, zehn Expert*innengesprächen, drei Steuerungsgruppensitzungen, einer externen Evaluierung und zahlreichen Abstimmungen hat der Naturpark Knüll über 50 Projektideen entwickelt. Zusammen bilden diese die Grundlage für den „Naturparkplan für den Naturpark Knüll“, der die Richtschnur für die Arbeit in den nächsten zehn Jahren sein wird. Hierüber hat der Naturpark in einer öffentlichen Veranstaltung einen Überblick gegeben und einige Projektideen konkreter vorgestellt. „Mit dem Naturparkplan wird sich auch touristisch noch viel entwickeln. Das ist wichtig, denn der Trend zeigt, dass viel mehr Menschen Urlaub in der Nähe machen. Hier sind wir auf einem guten Weg“, sagte Jürgen Schäfer, Vorsitzender der Gemeindevertretung Neuenstein in seiner Begrüßung. Dirk Noll, Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, betonte, dass der Naturpark auf die Unterstützung durch den Landkreis zählen könne. „Auch die Städte und Gemeinden stehen hinter dem Naturpark Knüll. Das erwarten wir auch von Seiten des Landes Hessen“, ergänzte Thomas Rohrbach, stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbands Knüllgebiet (Träger des Naturparks) und Bürgermeister der Marktgemeinde Niederaula. Er wies weiterhin auf das große ehrenamtliche Engagement hin, durch welches der junge Naturpark unterstützt wird. Gemeinsam mit den Anwesenden wurde nach der Vorstellung der Projekte ein Stimmungsbild zur Priorisierung erarbeitet. Es zeigt sich, dass die biologische Vielfalt in der Kulturlandschaft für viele Menschen eine große Rolle spielt. Diese gilt es durch eine nachhaltige Nutzung zu erhalten.
Hinter den „Fabelhaften Fünf“ verbirgt sich nicht etwa eine Knüller Beatles-Coverband, sondern ein handlungsfeldübergreifendes Projekt, dass sich dem Thema Leitarten und ihrer Lebensräume auf vielfältige Weise nähern soll. Diese sind beispielsweise der Schwarzstorch, der Rotmilan oder auch der Rothirsch. Diese Arten sollen durch Kommunikation und Information sowie konkrete Bildungsmaßnahmen gefördert und ihre Lebensräume gesichert werden. Das mehrjährige Projekt „Von der Landschaft in den Mund“ verbindet Maßnahmen der Landschaftspflege nicht nur mit Kursen und Angeboten zu traditionellen Handwerkstechniken (z.B. Brotbacken, Sensenkurse, u.a.), sondern auch mit der Verarbeitung und Vermarktung regionaler Lebensmittel, wie Sonja Kunze vom Büro akp_planung erläuterte. Mit den Sternenerlebnissen werden touristische Angebote zum Erleben der Dunkelheit entwickelt und gleichzeitig für den Insektenschutz und die Reduzierung der Lichtverschmutzung sensibilisiert.
Eines zeigen alle Projekte gleichermaßen: „Das zentrale Element unserer Arbeit ist und bleibt die Kooperation und die Koordination“, berichtet Katrin Anders, Geschäftsführerin des Naturparks Knüll. Nur gemeinsam und in Abstimmung mit den Flächeneigentümer*innen wie Kommunen, Waldeigentümer*innen, Landwirt*innen, aber auch Behörden, Tourismusorganisationen, Landschaftspflegeverbänden, Naturschutzverbänden, Bildungsträger*innen, LEADER-Regionen und nicht zuletzt zahlreichen ehrenamtlich Engagierten ist die Umsetzung möglich.
Hintergrund
Der Naturparkplan ist die Richtschnur für den Naturpark Knüll in den nächsten zehn Jahren. In Hessen ist er die Grundlage für die zukünftige Landesförderung. Alle Naturparke in Deutschland konzentrieren sich in ihrer Arbeit auf vier Handlungsfelder: Naturschutz und Landschaftspflege, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Naherholung und nachhaltiger Tourismus sowie Regionalentwicklung. Zentrale Themen sind zum Beispiel die Weiterentwicklung der Wanderinfrastruktur und das Radfahren oder Bildungsmaßnahmen für Kitas, Schulen und andere Gruppen. Die Förderung der biologischen Vielfalt und der Erhalt der strukturreichen Kulturlandschaft spielen eine wichtige Rolle, verbunden mit der Ernährung und regionalen Produkten.
Hier finden Sie Präsentation zur Abschlussveranstaltung: